Eigentlich eines der Top-Teams - aber vielleicht ein Absteiger

Die Oberliga-Trampoliner des TV Büttelborn gehören mit zu den stärksten Teams der Klasse, ja sie hätten sogar das Zeug, um die Meisterschaft mitzuturnen. Am zweiten Wettkampftag gegen die SG Nied erturnte der TVB in der Kür 114,0 Punkte. Dieser Kürwert wurde nur einmal vom TV Nieder-Beerbach (114,6) und von der SG Nied (114,1) in der laufenden Runde überboten. Und am vergangenen Samstag gewannen die Büttelborner den zweiten Kürdurchgang gegen den neuen Hessenmeister TG Rüsselsheim mit 111,0:108,6.

Dennoch droht dem TVB nach dem Wiederaufstieg 2013 der schwere Gang in die 1. Landesliga. Als Tabellenvorletzter belegt die Riege nach derzeitiger Konstellation einen Abstiegsrang, da die SKV Mörfelden wohl aus der Bundesliga wieder in das hessische Oberhaus zurückkehren wird. Doppelt bitter: der TVB II müsste trotz einer starker Saison und Platz 6 in der 1. Landesliga dann ebenfalls eine Liga nach unten weichen.

„Uns fehlt einfach die Sicherheit in den Übungen. Zu oft passieren vermeidbare Fehler und wir haben häufig Übungsabbrüche“, so Mirko Bott. So auch am Samstag, wo der TVB erstmals vor rund 80 Zuschauern in der Kreissporthalle turnte und sich so viel vorgenommen hatte. Es ging gegen die TG Rüsselsheim, die dann auch Meister wurde und gegen den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf TSV Cappel. Nur in der abschließenden Kür konnten die Büttelborner ihr Können größtenteils unter Beweis stellen und gewannen diesen Durchgang auch ohne den verletzten Lars-Erik Westermann gegen beide Gegner. Zuvor schlichen sich allerdings wieder viele Fehler ein. Ein falsches Übungsteil und einen Sturz nach der Landung in der Pflicht, ein Ausflug auf die Matte von Leistungsträger Louis Behre in der Kür sowie ein missglückter Übungsabschluss von Tim Döring ließen die Siegeswahrscheinlichkeit gegen Cappel gen Null schwinden.

Dabei sind die Büttelborner ein sehr erfahrenes Team. Tim Döring, Nina Döring, Celine Voos, Laura Dilling und Elisabeth Laumann – sie alle sind seit nunmehr zehn Jahren und länger dabei. Die Youngster Louis Behre und Lars-Erik Westermann verfügen auch schon über viel Erfahrung. Eigentlich müsste es laufen – so wie bei den alten Hasen der TG Rüsselsheim, die leichte Übungen turnten, dafür aber mit sehr hohen Haltungsnoten belohnt wurden. Dies hatten die Zuschauer teilweise nicht so verstanden, dass man mit leichten Übungen mehr Punkte holen kann, als mit einer Kür mit fünf Doppelsalti. Aber man muss sich eben entscheiden – Risiko oder Sicherheit.

Die Büttelborner Hoffnungen ruhen nun auf dem Schicksal des TSV Cappel. Nach der Begegnung in Büttelborn kündigte das Cappeler Trainer-Team in einem sehr emotionalen Moment seinen Rücktritt an und damit ist auch wahrscheinlich, dass die komplette Mannschaft zerfällt und sich aus dem Leistungssport zurückzieht.

Wir nehmen es, wie es kommt und werden auch mit dem Doppel-Abstieg leben können. Dann geht es halt ein Jahr später wieder nach oben.