Freiwilliges Soziales Jahr: Max Kraus

TVB Allgemein

Ein Freiwilliges Soziales Jahr leistet Max Kraus seit Anfang September beim Turnverein Büttelborn ab. Seine Erfahrungen will er danach in ein Studium einbringen. Das Groß-Gerauer Echo schrieb am 9. November 2013 einen tollen Bericht über die Arbeit von Max.

Er sammelt Erfahrungen, die ihm beim Studium der Sozialpädagogik oder der Erziehungswissenschaften hilfreich sein werden: Als sich Max Kraus im Frühjahr unsicher war, wie es nach dem Abitur weiter gehen sollte, bewarb er sich beim Turnverein Büttelborn (TVB) für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und erhielt einen bis zum 31. August 2014 terminierten Vertrag.

„Das ist auch für uns Neuland“, erklärte TVB-Vorsitzender Kai Friedmann im Gespräch mit dem ECHO. Das FSJ schien dem 21 Jahre alten Kraus ideal, um über seine berufliche Perspektive nachzudenken. Da er von Kindesbeinen an im Verein verwurzelt ist, beim Handball alle Kinder- und Jugendmannschaften durchlaufen hat, im zweiten Männerteam spielte und einen Schiedsrichter-Lehrgang besucht hat, wollte er das FSJ im Turnverein absolvieren. „Da traf es sich gut, dass sich der Vereinsvorstand zeitgleich mit dem Thema beschäftigte und überlegte, ob es Bedarf für eine solche Stelle gibt“, informierte Sportvorstand Ralf Sensfelder.

Die Aufgaben im FSJ sind vielseitig. Schwerpunkt mit 75 Prozent der Arbeitszeit ist aber die Kinder- und Jugendbetreuung, wobei Max Kraus mit seiner fünfjährigen Erfahrung als Honorarkraft bei den Ferienspielen der Gemeinde punkten kann. „Ich bin eigentlich in allen Abteilungen unterwegs“, so Kraus. Ob als Assistent der Trainer beim Trampolinspringen, in den Abteilungen Turnen, Handball und Tischtennis oder beim wöchentlichen Besuch des Kindergartens Platanenstraße in der Turnhalle – Kraus unterstützt die Trainer und ist nach Auskunft von Kai Friedmann und Ralf Sensfelder überall beliebt.


Kraus wird aber nicht nur im sportlichen Bereich eingesetzt. Auch Abläufe in der Geschäftsstelle wie Buchhaltung und Mitgliederverwaltung lernt er bei Geschäftsstellenleiter Dirk Ortwein kennen und unterstützt die Gruppe der „Montagsmaler“, die sich um den Zustand der Turnhalle kümmern und Reparaturen erledigen. Darüber hinaus geht er Hausmeister Wilhelm Friedmann zur Hand. Bei Veranstaltungen wie beim Drachenfest oder dem Familientag ist sein Einsatz ebenso gefragt. Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt 38,5 Stunden, die jedoch nicht am Stück absolviert, sondern meist auf Vormittage und Abende verteilt wird. Daher ist es von Vorteil, dass er ganz in der Nähe wohnt und zwischendurch zu Hause am Computer an seiner Projektarbeit tüfteln kann.

Im Laufe des Freiwilligen Sozialen Jahrs sollen die Absolventen nämlich ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Kraus hat sich entschlossen, einen Jugendausschuss ins Leben zu rufen und für die Handballabteilung ein Konzept zur Gewinnung von Schiedsrichtern zu erstellen. Ohne genügend Schiedsrichter gibt es für die höchstklassig spielende Mannschaft Punktabzüge. Ansprechen will Max Kraus die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen. „Aufgrund meines Alters bin ich da einfach näher dran und kann die Vorteile besser rüberbringen“, ist er sich sicher.

Träger des FSJ ist die Sportjugend Hessen, bei der Kraus angestellt ist. Bei der Sportjugend durchlaufen die Absolventen fünf je einwöchige Seminare, bei denen sie lernen, Sportgruppen zu leiten. Auch Pädagogiktheorie steht auf dem Programm. Die Seminare führen zur Anerkennung als Übungsleiter im Breitensport für Kinder und Jugend. „Der FSJler darf höchstens zu 25 Prozent außerhalb des Kinder- und Jugendbereichs eingesetzt werden. In dieser Zeit soll er möglichst viel vom Verein kennenlernen“, betont Friedmann. Max Kraus ist daher auch bei Vorstandssitzungen dabei.

Die Überlegung, dass der Verein künftig mehr Angebote für Kleinkinder unterbreiten will, sei ausschlaggebend gewesen, einen FSJler in den Verein zu holen, erläutert Sensfelder und fügt hinzu: „Wir versprechen uns natürlich, dass er später auch einmal Vorstandsarbeit übernimmt.“

Bei den Seminaren der Sportjugend hat Kraus schon festgestellt, dass er es beim TVB gut getroffen hat: „Andere müssen viel monotonere Arbeiten erledigen.“ Das FSJ habe ihn in seiner Studienwahl bestätigt, die Atmosphäre im Verein mache das Arbeiten angenehm sagt Kraus, der zusätzlich zu seinem Dienst manchmal noch eine Nachtschicht an einer Tankstelle ableistet und den viele Büttelborner als Kerweborsch kennen.

 

Aus dem Groß-Gerauer Echo vom 9.11.2013

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