Ganz ganz bitter - für Gold fehlt ein Wimpernschlag
Trampolinturnen
Unsere Trampolinturner Lars Erik Westermann und Louis Behre belegten im Finale bei den Deutschen Doppel-Mini-Meisterschaften in Weingarten die Plätze fünf und sechs. Nach dem Vorkampf lag Louis noch in Führung.
Das war ein ganz bitterer Moment für unsere beiden Trampoliner. Louis Behre legte im ersten von zwei Finaldurchgängen einen erstklassigen Sprung hin. Ein gebückter Salto auf dem Trampolin und ein Doppelsalto mit halber Schraube, ein sogenannter Fliffis als Abgang. Beste Haltungsnoten, keinen Fehler bei der Landung – dafür gab es 31,2 Punkte und Behre hatte zwei Punkte Vorsprung vor dem bis dato zweitplatzierten. In dieser Sportart sind zwei Punkte eine Welt – doch so eine Welt kann ganz schnell in sich zusammenstürzen. Als Vorkampfführende startete Louis seine Abschlussübung als letzter der sechs Finalisten. Gute achtzehn Meter Anlauf nahm Behre, doch er kam etwas zu nah an das Gerät, so dass sein Aufsprung weit nach vorne ging. Den Salto auf dem Gerät brachte er noch gut durch, doch beim Abgang verlor er deutlich an Höhe und konnte seinen vermeintlichen Sprung zu Gold nicht mehr stehen. Absturz auf Platz sechs, aus der Traum vom Platz an der Sonne. Die Enttäuschung war natürlich riesen groß. „Wenn man so nah an seinem größten Erfolg dran ist, dann dauert das lange, bis das verdaut ist. Da helfen auch keine aufmunternten Worte mehr“, so Trainer Mirko Bott.
Nicht minder entäuscht war auch Lars Erik Westermann. Er kam mit dem Druck im Finale nur schwer zurecht. Zwar turnte er seine beiden letzten Durchgänge komplett durch, doch Unsicherheiten in der Haltung und bei der Landung liesen den sonst so sicheren Springer auf Rang fünf zurückfallen. Fast hätte Westermann gar um den Einzug in den Endkampf bangen müssen, ohne dass er selbst etwas dafür konnte. Nach der Landung seines starken ersten Durchgangs ballte seinTrainer am Gerät die Faust und freute sich mit einem lauten „Jawoll“. Doch die Kampfrichter werteten diesen Jubelschrei als unerlaubten Zwischenruf und Westermann kassierte 0,9 Punkte Abzug. „Man könnte dies als geheimes Zeichen an den Springer werten“, meinte einer der Kampfrichter im Anschluss. „Das war einfach lächerlich, so was habe ich noch nicht erlebt“, so der entsetze Trainer der Büttelborner. Zum Glück reichte es für Westermann dennoch zum Einzug in den Endkampf.
Christian Bausch (TV Nieder-Beerbach) belegte nach einem guten Wettkampf im starken Teilnehmerfeld der Männer den fünften Platz.