Männer 3 werden souveräner Meister in der B-Klasse

Handball

Zweifel an der Meisterschaft gab es schon lange nicht mehr. Zu souverän präsentierten sich die Handballer des TV Büttelborn III in der Bezirksliga B, hatten ihren Vorsprung auf über zehn Punkte ausgebaut und die Favoritenrolle erfüllt.

Als der Titelgewinn am ersten März-Wochenende vorzeitig feststand, kam der Zeitpunkt doch überraschend. „Da hatten wir noch nicht damit gerechnet,“ räumt Steffen Schilling ein. Zwar war seinen Spielern einmal mehr in dieser Saison mit 42:14 zu Hause über Heppenheim ein Kantersieg gelungen – was den Trainer wegen der mehr als 40 Tore eine Kiste Bier kostete. „Aber erst als irgendwann jemand gesagt hat, dass Weschnitztal und Asbach verloren haben, wurde uns klar, dass wir jetzt schon Meister sind”, berichtet Schilling. In allen bisherigen 22 Partien ungeschlagen und sechs Spieltage vor Rundenschluss den Titel sicher, bilden die höherklassig erfahrenen Oldies des TVB das Maß aller Dinge in der Bezirksliga B. Als Höhepunkt bleibt Schilling das Spitzenspiel in der Hinrunde daheim gegen Asbach in Erinnerung: „Das war eine extrem starke erste Halbzeit. Da haben wir den TV fast deklassiert“.

Erfahrung und individuelle Fähigkeit

Wie häufig in dieser Saison gerade gegen die Konkurrenten aus dem ersten Tabellendrittel, liefen die Büttelborner hier zu Hochform auf. Dabei wundert den Trainer immer wieder, dass seine Spieler auch konditionell gut mithalten.

Steht allerdings nicht die Bestbesetzung zur Verfügung, etwa bei den eher knappen Siegen über Arheilgen und Lampertheim, kann es enger werden. „Aber gegen Arheilgen, eine der spielerisch stärksten Mannschaften in der B-Liga, konnten wir einen Sieben-Tore-Rückstand noch aufholen. Und gegen Lampertheim haben wir trotz vieler Ballverluste immer geführt”, sah Schilling sein Team dennoch obenauf.

„Neben der großen Erfahrung”, so hebt der Trainer hervor, „zeichnen uns unsere individuellen Fähigkeiten aus.“ Kein Wunder: Jens Hrach, Andreas Schek und Thomas Gölzenleuchter haben früher in der Zweiten Liga gespielt, Jens Schneider in der Regionalliga. Ein Großteil des Teams ging gemeinsam für den TVB in der Oberliga auf Torejagd, einige standen schon in der Jugend zusammen auf dem Feld.

Und weil es so schön war, hatten die Spieler vor drei Jahren entschieden, wieder zusammen als Mannschaft an der Runde teilzunehmen. Nur noch zum Spaß. Mit lockerem Training. Ohne Druck.

Training, Teamgeist und ein Bierchen

Seitdem treffen sich die TVB-Routiniers – zwischen 38 und 46 Jahre alt, ergänzt durch einige Spieler zwischen Mitte, Ende zwanzig – einmal in der Woche zum Training, um anschließend gemütlich beim Bier zusammenzusitzen. Steffen Schilling berichtet von einer entspannten Atmosphäre, in der viel gelacht wird und ein großer Teamgeist herrscht: „Es gibt keine Grüppchen bei uns. Wir haben keine Egozentriker.“

Auch wenn sie den Titel sicher haben, steht die personelle Struktur für die kommende Saison nicht fest. Vereinsintern hat man noch nicht entschieden, welcher Kader im nächsten Jahr in der Bezirksliga B starten wird. Für Schilling ist eins aber wichtig: „In der Bezirksliga A sollen weiter vor allem junge Spieler eingesetzt und ausgebildet werden“. Als Tabellenletzter muss sich die zweite Garnitur daher keine Sorge um den Klassenerhalt machen.

Sorgen muss sich jedoch die dritte Mannschaft um die Nachfolge von Steffen Schilling machen. Der Trainer gab nämlich zum Rundenende seinen Rücktritt bekannt: „Ich betreue ja mit Gunnar Holdefehr die männliche D-Jugend. Das wird mir, auch aufgrund meiner beruflichen Belastung, allmählich zu viel. Ich stehe fünfmal in der Woche in der Halle – obwohl ich nicht mal mehr selbst spiele. Deshalb habe ich mich nun schweren Herzens entschieden, die Männer abzugeben“. Den Kontakt werde er allerdings auf jeden Fall halten, betont der 35-jährige Coach, „und im Notfall springe ich auch gern mal ein“.

Bericht aus dem Groß-Gerauer Echo vom 31.3.2016 von Gaby Wesp-Lange

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