Männer II: schlecht gespielt und doch gewonnen

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HSG Bensheim/Auerbach – TV Büttelborn II  34:36 (17:19) - Schlecht gespielt, trotzdem gewonnen – alles andere als ein heißer Tanz war das Auswärtsspiel der Männer II am Sonntag bei der HSG Bensheim/Auerbach. Einen ordentlichen Beitrag dazu lieferte auch die Stadt Bensheim, die den Sportlern mit der gefühlt 12 Grad kalten Halle einen frostigen Empfang bereitete. Nachdem Trainer, Betreuer, Schiedsrichter und die Zeitnehmer das Warmlaufen in der Winterjacke verfolgten, war man auf einen behäbigen Start eingestellt.

Der TVB II  enttäuschte aber die Erwartungen. Aufmerksam in der Abwehr und mit Vorwärtsdrang überraschte man die Gastgeber. Während der Rückraum der HSG oft im Block hängen blieb, nutzte der TV die sich bietenden Freiräume im Angriff trefflich. Diese entstanden hauptsächlich durch die diabolische Maßnahme des Heimtrainers, Andreas Schek in Manndeckung zu nehmen und so seine Füße durch Bewegungslosigkeit am Boden festfrieren zu lassen. Schnell führte man 0:3, doch dann schlich sich der Schlendrian ein, welcher sich wie ein roter Faden durch das komplette Spiel ziehen sollte. Bensheim/Auerbach wuselte sich durch die Abwehr und kam auf 3:4 ran. Dies gelang insbesondere auch deshalb, weil die Männer II im Angriff freieste Möglichkeiten vergab. Dann begann eine Phase, in der der TVB wieder in Richtung Normalleistung arbeitete, so dass man den Vorsprung auf 5:10 erhöhen konnte.

Letztendlich wechselten sich Schlendrian und bessere Phasen bis zum Spielende ab, so dass die Gastgeber immer auf Tuchfühlung blieben und man sich trotz mehrfacher 5-Tore Führung nicht absetzen konnte. Spätestens beim Pausentee (17:19) glaubte sogar Bensheim/Auerbach daran, heute gegen den Tabellenführer gewinnen zu können.

So bestärkt, kratzte die HSG couragiert mehrfach am Ausgleich, der letztendlich aber über das gesamte Spiel nicht gelingen wollte. Und das, obwohl Fortuna an diesem Tag wohl auch das Heimtrikot trug: 6-7 Abpraller sprangen den Gastgebern direkt in die Hände und mehrere rausgespielte Bälle fanden ebenfalls express den Weg zurück zur HSG, die diese zumeist sicher im Büttelborner Tor unterbringen konnten. Der TVB hingegen verballerte ein gutes Dutzend hundertprozentige Chancen und wählte mehrfach die schlechteste Option im Angriff. Rühmliche Ausnahme war Andreas „Salzer“ Nau, der in 15 Minuten Spielzeit dreimal eiskalt zuschlug. Besonders spektakulär pflücke er das Spielgerät nach einem sehr langen Tempogegenstoßpass mit den Fingerspitzen vom Hallenhimmel um dann konsequent abzuschließen. Aber wer Salzers Ball kennt, weiß, dass er alles fangen kann…

Das Endergebnis von 34:36 zeigt deutlich, dass sich beide Abwehrreihen wohl bereits im Winterschlaf befanden. Positiv zu erwähnen wäre übrigens, dass die Stadt Bensheim immerhin konsequent neben der Heizung auch das Duschwasser nicht aufheizen wollte, so dass alle Spieler rechtzeitig zum Tatort vor dem Fernseher sitzen konnten.
 
Es spielten und trafen: Jens Hrach (8), Erik Scheuermann (6), Andreas Schek (6/2), Andreas Nau (3), Stefan Becker (3), Jan Kullmann (3/1), Jens Schneider (3), Michael Haas (2), Daniel Luley (2), Jan Anton, Kai Schaffarik, Dominique Haese und Mario Simmel

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