Mission complete
TVB Allgemein
Nach 81.428 Kilometer - geleistet von rund 460 Läuferinnen und Läufern in nur neun Wochen, heißt es : "Mission Complete". Die Laufchallenge "In 89 Tagen um die Welt" ist damit beendet. Danke an alle Teilnehmer - das war eine tolle Teamleistung.
Toll fand die Laufchallenge auch Ronald Senßfelder. "Es war eine super Idee und mal eine schöne Ablenkung", sagt der 49jährige Fußballer der SKV-Oldboys, der in den letzten neun Wochen über 1.000 Kilometer gelaufen ist und damit knapp hinter Dieter Nau die weiteste Strecke zurückgelegt hat. Aber die Challenge war jetzt nicht unbedingt ausschlaggebend für das enorme Laufpensum: "Ich habe generell viel Spaß beim Laufen, habe auch schon einige Marathons mitgemacht. Die Läufe in Frankfurt mit Bestzeit, Palma de Mallorca oder Berlin - das waren richtige Highlights - aber im Büttelborner Feld zu laufen macht auch mega viel Spaß". Im Schnitt läuft Ronald 10 Kilometer am Tag, zumindest waren es letztes Jahr insgesamt 3.650 Kilometer, aktuell dürfte der Jahresschnitt allerdings deutlich höher liegen. Um sich fit zu halten für den nächsten großen Lauf nutzt Ronald auch mal die Mittagspause für eine kleine Laufeinheit.
Von der Challenge hatte er aus der Zeitung erfahren und sich auch gleich angemeldet: "Meine Schwester, mein Neffe und mein Onkel sind auch dabei und schon alleine deshalb habe ich täglich in die App geschaut, um zu sehen, was da los ist. Es freut mich, dass die Aktion so gut angekommen ist und sich viele davon antreiben lassen. Man kommt mit vielen Leuten durch die Aktion in Kontakt und was im Februar im Feld los war, ist schon Klasse", erzählt uns Ronald.
Aber nur das Laufen kann natürlich die aktuellen Einschränkungen nicht ersetzen. "Mir fehlt der persönliche Austausch mit Freunden, spontane Restaurantbesuche, mal wieder Schwimmen zu gehen und für meine Kinder, dass sie wieder unbeschwert spielen und Freunde treffen können", sagt der immer noch aktive Fußballer der "SKV Oldboys". Dort trifft er sich mit seinen Jungs immer mal wieder online, damit man sich zumindest mal sieht. Mit dem ein oder anderem "Oldboy" läuft er aber auch mal mal eine Runde zusammen durchs Feld. Trotzdem: "Mir fehlt die berühmte dritte Halbzeit und aktuell ist es eher unwahrscheinlich dass wir uns bald wieder auf dem Platz sehen können".
Wir haben den Vereinsmensch Ronald Senßfelder gefragt, ob er einen nachhaltigen Schaden für den Vereinssport durch die aktuelle Situation befürchtet. "Ich glaube, dass der Vereinssport genauso Schaden nimmt, wie unsere gesamte Gesellschaft. Ich trainiere die F2-Fussballjugend und sehe hier deutlich, wie sehr die Kinder unter der Pandemie leiden. Ein Blick auf die Mitgliederzahlen zeigt, dass sich viele die Mitgliedsbeiträge nicht mehr leisten können oder wollen und ich glaube dass es Jahre braucht, bis wir da hingekommen sind, wo wir vor der Pandemie gewesen sind."
Und dann durfte Ronald noch mal in seinem Gedächtnis kramen. Doch lange überlegen, musste er nicht, als wir in gefragt haben, was er denn am 20. September 1998 um 23:45 Uhr in der Tornhall gemacht hat... "Ich war Kerwevadder im Volkshaus und habe mit dem Kerwevadder vun de Tornhall ein Bier getrunken...". Und dann kam der Watz...