Schon fast vergessen: Faustball beim TV Büttelborn

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„An dieser Stelle eine Bitte an Sportinteressierte, es ruhig mal mit Faustballspielen zu probieren. Es ist schon lange nicht mehr der Altherrensport, wie er oft dargestellt wird“. Dieser Hilferuf stand 1988 im Jubiläumsbuch des TV Büttelborn. Er konnte die Faustballer leider nicht davor bewahren, dass ihre Abteilung zehn Jahre später aufgelöst wurde. Dabei waren sie gerade Meister in der Bezirksliga B geworden. Aber zur Tradition einer der ältesten Ballsportarten in Deutschland gehörte schon immer der Kampf gegen die Personalnot. Alfred Gölz hatte sich dabei als spielender Abteilungsleiter fast 20 Jahre lang für den Büttelborner Faustball eingesetzt. Vorgänger mit ähnlichem Eifer waren der einstige Vereins- und Ehrenvorsitzende Wilhelm Scheuermann und auch Franz Heidinger als erster Abteilungsleiter im Jahr 1962.

Ein Jahr später gab es sogar zwei Mannschaften in der Punktrunde und das erste Faustballturnier in Büttelborn. In der Hochphase nach 1974 ging es schon einmal bis hoch in die Bezirksklasse A, auf Aufstiegsspiele zur Landesliga wurde jedoch wegen zu weiter Wege (Gießen, Kassel etc.) verzichtet. Ein erstes Hoch hatte es zwischen den Weltkriegen gegeben, als sich die Faustballer erfolgreich gegen den aufkommenden Handball stemmten und die Büttelborner Georg Friedmann, Georg Schilling, Ernst Feick und Ludwig Nothnagel sogar in die Gau-Auswahl berufen wurden.

Heute ist Faustball nur noch ein passiver Teil der TV-Vereinsgeschichte. Wer sich aber von der Wahrheit der anfänglichen Aussage überzeugen möchte, der kann sich Faustball zum Beispiel beim TSV Pfungstadt anschauen: Dort spielt der mehrfache deutsche Meister – und der zeigt wahrlich keinen Altherrensport.

Aus dem Jubiläums-Lesebuch des TV Büttelborn. Erhätlich für 5 € im TVB-Fan-Shop oder in der Geschäftsstelle.

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