Heute wird die Kerb ausgegraben

Kerb

Fast ein Jahr mussten die Biddelberner warten, doch heute geht es endlich los. Heute morgen sind die Kerweborsch bereits in den Wald gezogen, um die Kerwebäume zu holen, die morgen früh an den Büttelborner Gaststätten aufgestellt werden.

Das wird dann etwa so ablaufen: „Männer, auf – wer macht mit, Beemstelle?“. Ein paar schreien sofort hier – die dürfen aber nicht. Ein paar ducken sich, die sollen aber. Also ist das auch schnell geklärt. In der Regel sind die Jungs auch bis zum Einlaufen am Abend fertig mit Bäume stellen. Hat bisher immer geklappt.

Zurück zum heutigen Freitag. Zunächst gibt es den Bieranstich vorm Volkshaus-Door. Da erinnern wir uns doch an einen amüsanten Vorfall, der sich 1997 zugetragen hat. Natürlich wurde kurzerhand der Kerwespruch um ein paar Zeilen erweitert. Was war passiert? Alles war bereit für den Bieranstich, der Mister Boijemoaster, Mister Boi – Boijemoaster wollte das Fässjen anstechen – doch die Brauerei hatte ein normales Bierfass mit Keckverschluss geliefert.

„Mim Zapphahn in de Hoand stand er do,

doch e Loch defer, des war net do“

Zurück zu Lück. Wir nehmen an, dass heute – so wie in den letzten 19 Jahren auch, das richtige Fässjen parat steht. Nach dem Bieranstich geht es in die Krone – oder nochmal mal kurz beim Handball vorbei. Schließlich sind ein paar Kerweborsch dort im Einsatz. Dann geht es aber in die Krone. Sitzung der Kerweborsch mit singe.... (den Rest überlassen wir der freien Interpretation, Insider wissen Bescheid). Danach werden noch zwei, drei Buben nachgetrichtert. Schade um die Schnitzel.

So zwischen 22 Uhr und 22.30 Uhr liest der Kerwevadder Max Kraus den Kerwespruch vor – eher gegen 22.30 Uhr.  Hoffentlich hat er geübt, wird schon werden. Im Anschluss machen sich die Kerweborsch angeführt vom Kerweparre auf den Weg, um die Biddelberner Kerb auszugraben. Ist sie gefunden, geht es wieder ab in die Krone und die Kerb wird lauthals verkündet. Danach ziehen die Kerweborsch weiter in die anderen Wertschafte, die so auf dem Weg liegen. Beim Benno ist dann aber Schicht im Schacht.

Übrigens: Früher wurde die Kerb erst in der Nacht auf den Sonntag ausgegraben. Denn die „Hauptkerb“ ist sonntags. Der Samstag kam erst nach dem Krieg dazu, man nannte dies die Vorkerb. Die Nachkerb eine Woche später wurde allerdings schon im vorletzten Jahrhundert gefeiert – ebenso gibt es seit achtzehnhunderebbes das sogenannte Broreverzehrn, dass irgendwann nach der Nachkerb stattfindet.

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