Hüttenfahrt 2012

Gymnastik

Powerfrauen on Tour

Das ist seit der 10. Hüttenfahrt das Motto der TV Gymnastikfrauen. In diesem Jahr war es schon die 13. Fahrt, die wir Ende Juni unternahmen. In Kassel buchten wir 2 Übernachtungen in der Jugendherberge mitten in der Stadt und hatten wieder viel Spaß. Freitagmittag trafen wir uns am Dornberger Bahnhof um mit der Bahn nach Kassel zu fahren. Die dreistündige Zugfahrt verging wie im Flug. In der Jugendherberge angekommen wurden erst einmal die Zimmer verteilt, Betten bezogen und das Haus erkundet. Nach dem Abendessen zogen die meisten los in die Stadt zum Public Viewing – schließlich spielte Deutschland in der EM gegen Griechenland.  Am Rathaus fanden wir ein schönes Plätzchen mit Sesseln, Festzeltgarnituren und Großbild-Leinwand, da ließen wir uns nieder. Es war schon ergreifend, ein Länderspiel in dieser Atmosphäre zu erleben.

Samstag nach dem Frühstück ging es dann los zur Stadtrundfahrt – mit Hindernissen. In der Touristikzentrale hatte man uns falsche Gruppenkarten gegeben, die ein Mitarbeiter im Sight-Seeing-Bus wieder einsammelte. Aber zum Glück hatte er die richtigen Karten dabei, die er uns aushändigte. Vom Staatstheater aus fuhren wir u. a. an der Orangerie, dem Auebad und dem Bahnhof Wilhelmshöhe vorbei, wo wir aus Lautsprechern immer die Erklärungen zu den einzelnen Stätten bekamen. Dann fuhr der Bus auf die Wilhelmshöhe zum Schloss und zum Herkules. Dort stiegen wir aus, um uns den Herrn näher zu betrachten. Eigentlich wollten einige wieder mit dem Bus zurückfahren und einige laufen. Aber der Reiseleiter meinte, das gehe nicht: Wir hätten eine Gruppenkarte für 24 Personen und da müssten wir auch zusammenbleiben. Wenn wir z.B. in der Straßenbahn kontrolliert werden und sind nur 15 Personen, dann müssen wir alle Strafe zahlen. Das haben wir noch nie gehört, dass man bestraft wird, wenn man quasi mehr bezahlt hat, also 24 und nur noch mit 15 Leuten unterwegs ist. Aber das ist Kassel! Also liefen wir alle an den Kaskaden für die Wasserspiele bergab. Die Wasserspiele finden leider nur Mittwochs und Sonntags statt, und Sonntags zu einer Zeit, wo wir unseren Zug nach Hause nicht mehr erreicht hätten. Vom Herkules aus hat man einen ganz tollen Blick über Kassel und Umgebung. Bergab machten wir auch noch einen Schlenker zur Löwenburg. Sie wurde von Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel in Auftrag gegeben und erinnert in der Bauweise an englische Burgruinen. Durch den Schloßpark von Schloß Wilhelmshöhe steuerten wir die nächste Straßenbahn-Haltestelle an und fuhren zurück in die Stadtmitte von Kassel. Dort verbrachten wir den Rest des Nachmittags mit Kaffee trinken und Shoppen, bis es Zeit war, zum Abendessen in die Jugendherberge zurückzufahren. Spät abends fand dann auf dem Flur vor unseren Zimmern natürlich eine Modenschau statt. Bei der wurde vorgeführt, wer was eingekauft hatte.

Da die Jugendherberge sehr voll war, fanden wir uns Sonntags auch wieder recht früh zum Frühstück ein, wer zu spät kam musste sich in der langen Schlange am Büfett anstellen und hatte einige Wartezeit vor sich. Dann wurden die Betten abgezogen, die Taschen gepackt und in der Herberge deponiert. Schließlich hatten wir noch einiges vor. Durch die Karlsauen, wo auch schon Außenwerke der Documenta zu besichtigen waren, spazierten wir zum Gebrüder-Grimm-Museum. Dort hatten wir uns etwas mehr über Märchen erwartet, aber es wird hauptsächlich auf Leben und Werke der ganzen Familie Grimm eingegangen. Über Märchen gab es nur in einem Zimmer eine Ausstellung. Trotzdem war der Rundgang interessant. Vom Museum aus ging es ans Rathaus in eine Gaststätte zum Mittagessen und nach dem Essen holten wir die Koffer und Taschen in der Jugendherberge ab, fuhren zum Bahnhof und verabschiedeten uns von Kassel.

In Frankfurt hatten wir noch einen Zwischenfall. Da unser Zug ein paar Minuten Verspätung hatte, mussten wir uns beim Umsteigen beeilen. Nicht alle wussten, dass es auf den Bahnsteigen in Frankfurt Treppen und Unterführungen gibt, wo man von einem Bahnsteig zum anderen kommt. Diese Abkürzung nahmen wir fast alle und erreichten den Zug nach Dornberg in der letzten Sekunde. Wir waren drin, die Türen gingen zu und die Bahn fuhr los. Doch beim Durchzählen war der Schreck groß – statt 24 Frauen waren nur 23 da! Eine fehlte! Sie war in Frankfurt als erste aus dem Zug gestiegen,  vorne weg zum Ende des Bahngleises gelaufen, stand dort und wartete auf den Rest, der nicht kam. Zum Glück sind wir alle groß – wir warteten in Groß-Gerau auf den nächsten Zug aus Frankfurt – und da saß sie drin. Alle waren wieder komplett, müde und um einige Erfahrungen reicher zuhause. Es war eine schöne Fahrt und die für nächstes Jahr ist jetzt schon wieder in Planung.                        

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